DIE ROBINIE.

Im Außenbereich gelten Akazien als dauerhaftestes Holz, das sich durch seine natürliche Haltbarkeit (auch ohne chemische Behandlung) auszeichnet. Es gewinnt daher immer mehr an Beliebtheit und ist für den Außen- & Innenbereich, welcher unter hoher biologischer und mechanischer Beanspruchung steht, bestens geeignet.

Robinienrundhölzer (Akazien), entrindet, wintergeschlägert, abgelagert, natur, sehr haltbar, für den Garten-, Obst- und Weinbau, sowie für den Gatterbau, Lawinenverbauung, Hangabstützungen und Wildbachverbauung lieferbar. Bei Interesse fragen Sie bitte per E-Mail oder Telefon ( +43/2732 84292 ) an.

 DIE ROBINIE UND IHR HOLZ

Dauerhaftigkeit ist eine der wichtigsten Eigenschaften in allen Fällen, in denen Holz der Feuchtigkeit im Boden oder in der Atmosphäre ohne Schutz ausgesetzt ist. Unter normalen Verhältnissen ist Weich- sowie Hartholz mehr oder weniger rasch der Fäulnis erlegen. Dem gegenüber ist das Robinienholz allen Hölzern Mitteleuropas in dieser Hinsicht weit überlegen. Aus Versuchen bzw. Überlieferungen weiß man, daß die Dauerhaftigkeit auch bei schlechtesten Bedingungen bei über 30 Jahren liegt.

Demnach ist die Robinie nicht nur eine Alternative zu chemisch behandelten Rundhölzern, sondern vielmehr ein äußerst geeigneter Rohstoff für Verwendungszwecke im Freien. Es erhebt sich nun die Frage, welches die Ursachen der Dauerhaftigkeit sind. Zunächst muß man anführen, daß ringporige Hölzer, wie die Robinie, widerstandsfähiger sind als zerstreutporige Hölzer ( z.B. Buche ), weil das Spätholz bei ersteren durch geringen Gefäßanteil in geringstem Maße offen steht für Pilzangriff. Bei der Robinie kommt der starke Abschluß der Gefäße aller Jahrringe durch Füllzellen hinzu, die den Sauerstoffmangel im Inneren erhöhen und somit pilzabwehrend wirken.

Auch ist der Rohdichte eine Bedeutung in der Pilzabwehr einzuräumen, als bei hoher Dichte der Robinie kleinere Zwischenräume der Holzfaser den Pilzen den Zugang sperren. Das erklärt auch wie wichtig es ist auf die Feinjährigkeit der Robinie zu achten, welche ausschließlich bei der unter widrigen Umständen gewachsenen Bergrobinie gegeben ist. Diese ist außerdem durch einen geringen Splintanteil gekennzeichnet.

Die bisher betrachteten Momente sind ein Anteil für die Dauerhaftigkeit der Robinie. Als wesentlich muß man die natürliche Abwehrwirkung der Kernstoffe im Holz sehen, die im Robinienholz reichlich vorhanden sind. Dies sind Gerbstoffe, die zum Teil in Form von Phloroklykotanioden vorkommen und zusammen mit dem Proteid Robin zur natürlichen Schutzwirkung gegen Fäulnis und Insekten teilhaben. Zusammenfassend kann man festhalten, daß aufgrund natürlicher physikalischer sowie chemischer Eigenschaften, das Holz der Robinie dauerhaft wie kein anderes ist, ohne es mit chemischen Schutzmitteln zu behandeln.

Robinia Pseudoacacia
Im Jahr 1601 vom Pariser Hofgärtner Robin aus dem östlichen Teil Nordamerikas nach Europa eingeführt, wurde die Robinie vor allem in Süddeutschland und im osteuropäischen Raum, z.B. in Rumänien, heimisch.

Nachwachsend
Die Robinie (auch: Falsche Akazie) bildet ein Musterbeispiel des viel gepriesenen “nachwachsenden Rohstoffes”. Die Robinie kann bis zu 30 m hoch werden.

MERKMALE

Auszug aus der ÖNORM B 3012, ” Kennwerte von Holzarten “, Ausgabe 1989.
Die daraus entnommenen Zahlenwerte und Erläuterungen wurden in Übereinstimmung mit der DIN 68 364 erstellt.

Benennung: ROBINIE, ( Robinia pseudacacia ), Kurzzeichen: RO volkstümlich auch als “Akazie” bezeichnet
Rohdichte: 770 kg/cbm
Festigkeit: Zug 148 | Druck 73 | Biegung 150 | Schub 16 N/qumm | E-Modul: 13.600 N/qumm
Resistenz: Klasse 1 ” sehr dauerhaft ”

Info Datenblatt:
Die natürliche Dauerhaftigkeit des Robinienholzes – Resistenzklassen und Haltbarkeitszeiträume

KNICKVERSUCHE AN ROBINIENHÖLZERN

Robinie, ein unterschätztes Bauholz?
Robinienholz (Scheinakazie, Robinia pseudoacacia) wurde schon seit jeher im Bereich des Wasser- und Erdbaus eingesetzt. Trotz seiner äußerst hohen Widerständigkeit gegen jegliche Art der Holzfäule und bester Festigkeitseigenschaften, geriet dieses Holz zwischenzeitlich fast in Vergessenheit. Erst durch das verstärkte Umweltbewußtsein und das Bestreben, ökologisch verträgliche Baustoffe zu verwenden, wurde dieses Holz wieder häufiger eingesetzt. Die Robinie wird in der ÖNORM B 3012 als einzige heimische Holzart in die Resistenzklasse I gereiht und ist damit mindestens gleichwertig zum kesseldruckimprägniertem Kiefern- oder Lärchenholz. Robinienhölzer sind meist auch in der kritischen Tag/Nacht-Zone nach jahrzehntelangem Einsatz noch in bestem Zustand.

Der Anlaß für eine praxisnahe Untersuchung der Festigkeitseigenschaften wurde vordringlich, da bei der Verwendung von Robinienstämmen im Landschaftsbau immer wieder Zweifel an deren Knickfestigkeit auftraten. Bei einem ersten Eindruck vom Wuchs und der Stammform sind die tatsächlichen Festigkeits- und Zähigkeitseigenschaften der Robinie nicht leicht erkennbar. Der stets krummwüchsige und astige Stammverlauf vermittelt dabei nicht den Eindruck eines der hochwertigsten heimischen Bauhölzer. In der ÖNORM B 3012 wird die mittlere Biegebruchfestigkeit mit sb = 150 N/mm2 (z.B. Fichte sb = 95 N/mm2) angegeben. Da diese Normkennwerte unter Laborbedingungen ermittelt werden, stellt sich natürlich die Frage, ob eine Übertragung dieser Festigkeiten auf den gesamten Stamm mit der gesamten Anzahl seiner Inhomogenitäten zulässig ist.

Diese Frage nach der tatsächlichen Belastbarkeit des Holzes tritt verstärkt dann auf, wenn davon die Sicherheit von Menschen, wie z.B. bei Lawinenverbauungen, abhängt. Betroffen ist hier einerseits der Holzlieferant, der für die Lieferung qualitativ hochwertigster Stämme verantwortlich ist, andererseits der Statiker, der eine entsprechende Dimensionierung der Bauwerke vornehmen muß.

Erstellung eines Versuchsprogrammes mit dem Österreichischen Holzforschungsinstitut
Um eine größere Sicherheit im Umgang mit diesem Holz zu erhalten, wurde gemeinsam mit dem ÖHFI (Österreichisches Holzforschungsinstitut) ein Versuchsprogramm erstellt, daß die technologischen Eigenschaften und in der Folge die Knickfestigkeit der Robinie untersuchen soll. Die Vorgabe für diese Untersuchung war, daß die Meßergebnisse eindeutig in den Bereich der Lawinenverbauung übertragbar sein müssen. Durchgeführt wurde diese Untersuchung anhand von 50 Stk. Rundhölzern, eine besondere Vorsortierung der zu prüfenden Stämme wurde nicht vorgenommen. Das Prüfgut war mindestens _ Jahr abgelagert und entsprach der bisher üblichen Qualität für den Einsatz in der Lawinenverbauung. Grundlage der zu prüfenden Holzstützen bildete ein Lawinenwerk mit der wirksamen Rosthöhe von Dk = 3,50 m und 6,0 m Bedielungslänge mit einer Stützenlänge von L = 3,80 m und Stützendurchmesser von 19-22 cm.

Im Rahmen dieses Versuches wurde speziell die Knickfestigkeit der Stützen der Lawinenwerke einer genauen Prüfung unterzogen. Als Vorarbeiten zur Festigkeitsprüfung wurden vom ÖHFI für jeden Stamm folgende Kriterien ermittelt:

) Ermittlung der Holzeigenschaften (Holzfeuchte, Rohdichte, Splintholzanteil, mittlere Jahrringbreite).
-) Ermittlung der Holzqualität und der Abmessungen (Abholzigkeit, Drehwuchs, Krümmung, Einzeläste).
-) Erarbeitung von Sortiervorschlägen für Akazien-Rundhölzer für den Lawinenverbau.
-) Durchführung von Knickversuchen an Robinienhölzern

Zur Durchführung der Knickversuche wurde die Schweißtechnische Zentralanstalt beauftragt, welche über geeignete Prüfeinrichtungen verfügt, um diese hohen Drücke aufzubringen. Bei dem unterstellten Lawinen-Stützwerk Dk = 3,50 m ist im voll eingeschneiten Zustand eine Stützenlängskraft von ca. 240 kN zu erwarten (Berechnung gemäß den Schweizer Richtlinien für den Stützverbau, 1990). Bei dieser Druckprüfung sollte das Verhalten der Holzstämme bezüglich Ausbiegung unter Lasteinwirkung dokumentiert und die maximale Belastbarkeit bis zum Bruch festgestellt werden.

Folgende Kriterien wurden bei der Knickprüfung erhoben:
-) Ermittlung der Ausbiegung bis zu einem Druck von 250 kN.
-) Ermittlung der Knickkraft bis zum Bruch.
-) Beschreibung des Bruches und Dokumentation des Bruchbildes.

Ergebnisse des Prüfprogrammes

Prüfergebnis der Schweißtechnischen Zentralanstalt:
Bei der an 50 Stk. Robinienhölzer durchgeführten Knickprüfung wurde festgestellt, daß die Robinien-Holzstützen einer Nennbelastung von 250 kN ohne Bruch standhalten. Außerdem ist keiner der geprüften Stämme schlagartig gebrochen (Schweißtechnischen Zentralanstalt; 1997).
Beschreibung des Ausbiegung bis zu 250 kN
Die Messungen der Ausbiegung unter Lasteinwirkung ergaben, daß sich auch bei einer Belastung von 250 kN, wie sie auch bei einem Lawinenstützwerk im Gelände auftreten kann, der Stamm nur äußerst geringfügig ausbiegt. Das Mittel der Ausbiegung lag bei 10,5 mm (Maximum 38,3 mm; Minimum 2,4 mm).

Beschreibung des Bruchverhaltens
Von den 50 Stk. untersuchten Stämmen brach kein Stamm bei einer Nennbelastung von 250 kN. Bei diesem Wert wurden die Wegaufnehmer zur Messung der Ausbiegung entfernt, und der Stamm unter Dokumentation des Kraft-Weg-Verhältnisses bis zum Bruch belastet. Die Meßergebnisse ergaben, daß über 90% der untersuchten Stämme einer Belastung von über 500 kN problemlos standhielten. Im Mittel lag die Belastbarkeit der 50 Stämme bei 671 kN, den Maximalwert von 955 kN (95,5 to) erreichte ein Stamm mit 19 cm Durchmesser. Die geringste Festigkeit wurde mit 310 kN gemessen, bei einem Durchmesser von 20 cm.

Aufschlußreich war das Bruchverhalten des Holzes. Entgegen der Annahme, der Bruch müßte bei einer deutlich sichtbaren Inhomogenität des Stammes, z.B einem Ast oder einer markanten Stammkrümmung eintreten, konnte dieses Verhalten nicht festgestellt werden. Vielmehr trat der Bruch hauptsächlich im Mittenbereich des Stammes auf, ohne strenge Korrelation zu Holz-inhomogenitäten.

Bei zunehmender Belastung nahm auch die Stauchung in Stammlängsrichtung gleichmäßig zu, beim Zeitpunkt des Bruches entstand ein zähes Verformen des Stammes mit einem Aufreißen der Holzfasern in axialer Richtung. Ein deutliches Brechen des Stammes konnte an keinem Stamm festgestellt werden.

Prüfergebnis des Österreichischen Holzforschungsinstitutes

Vom ÖHFI wurde versucht, nach Ermittlung der Bruchbelastung eine statistische Abhängigkeit einzelner Holzeigenschaften und Holzqualitäten auf die Festigkeit herzustellen. Die erreichten Bruchkräfte liegen mit Werten von 310 bis 955 kN über den vom INGENIEURBÜRO DI CHRISTIAN KLENKHART gemäß der “Richtlinien für den Lawinenverbau im Anbruchgebiet, Ausgabe 1990” geforderten Werten.

Daher sind prinzipiell alle Rundhölzer für den Einsatz in der Lawinenverbauung geeignet. Es hat sich herausgestellt, daß ein Einflußfaktor allein die Festigkeit nicht wesentlich beeinflußt. Man muß daher davon ausgehen, daß die Kombination aller Einflußfaktoren das Tragverhalten bestimmt. Die Versuche haben gezeigt, daß sich eine große Abholzigkeit negativ auf die Festigkeit auswirkt. Bei der Krümmung, dem Drehwuchs und der Astigkeit konnte nur ein geringer bis kein Einfluß festgestellt werden. Um eine Mindestfestigkeit garantieren zu können, sollten bestimmte Werte nicht überschritten werden (ÖHFI; 1997) Als Ergebnis der Datenauswertung wurden vom ÖHFI folgende Mindestanforderungen für Akazien-Rundholz zum Einsatz in der Lawinenverbauung vorgeschlagen:
1. gesund, kein Befall von holzzerstörenden Pilzen
2. Abholzigkeit maximal 15 mm/m
3. mittlere Jahrringbreite maximal 4 mm
4. maximale Krümmung 500 mm/2 m
5. Drehwuchs maximal 30 mm/m
6. Einzeläste bis zu 1/3 des Zopfdurchmessers, maximal 60 mm
7. Beschädigungen des Stammes (Rindeneinwüchse usw.) dürfen maximal 1/10 des Stammumfanges betreffen
Trockenrisse wirken sich auf die Festigkeit im allgemeinen nicht aus. (ÖHFI; 1997)

Resümee

Da die Versuchsanordnung sehr genau den Verhältnissen im Gelände angepaßt wurde, sind die unterstellten Festigkeits- und Druckverhältnisse aller Wahrscheinlichkeit nach auch im praktischen Einsatz zu erwarten. Von insgesamt 50 Stk. einer Knickprüfung unterzogenen Robinienhölzern hielten alle Stämme einem Druck von mindestens 250 kN stand, lediglich 4 Stk. wiesen eine Belastbarkeit von unter 500 kN auf. Bereits diese untersten Meßwerte liegen um ca. das 2-fache über den zu erwartenden Schneedrücken. Die mittlere Bruchlast aller untersuchten Robinienstämme lag bei 671 kN (Min. 310 kN; Max. 955 kN).

Ein wesentliches Ergebnis der Druckprüfung liegt darin, daß der Einfluß der Stammform, soweit diese innerhalb der vom ÖHFI beschriebenen Grenzen liegt, keine signifikanten Wirkungen auf die Festigkeitseigenschaften ausübt. Dies betrifft sowohl den mittleren Stammdurchmesser als auch die Ausmittigkeit, Astigkeit, Stammkrümmung sowie Holzeinschlüsse. Für die tatsächlichen Festigkeitseigenschaften sind vielmehr die Inhomogenitäten, die für den Baustoff Holz charakteristisch sind, wesentlich. Dies wird auch in der großen Streuung der Festigkeiten von 310 kN bis 955 kN deutlich, obwohl sich die einzelnen Stämme äußerlich nicht wesentlich in der Qualität unterschieden.

Für den praktischen Einsatz des Robinienholzes in der Lawinenverbauung ist daher die Einhaltung einer hohen Holzqualität unumgänglich. Die vom Österreichischen Holzforschungsinstitut erstellten Sortiervorschläge zur Auswahl der geeignetsten Robinienstämme sollen die Holzsortierung für den Holzlieferanten erleichtern, und damit auch die Sicherheit der Bauwerke garantieren.